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Ein ganz gewöhnlicher Beleg

Lohnt es sich einen solchen Beleg überhaupt zu sammeln und abzubilden? Er könnte ohne weiteres aus einer Zweifranken-Schachtel an einer Börse erworben worden sein. Obwohl dieser Beleg weder teuer noch als ,selten' bezeichnet werden kann, ist er sowohl philatelistisch, als auch als Dokument über die Pfadfinderbewegung interessant und passt durchaus in eine Sammlung. Schauen wir ihn etwas genauer an. Der Schweizerische
Pfadfinderbund hat mit einer dafür vorgedruckten Postkarte eine Nachnahme im Betrag von Fr. 132.45 aufgegeben. Die nächstgelegene Poststelle des Sekretariates, damals an der Marktgasse 52 in Bern, war jene von Bern 7, Kornhaus. Aufgabedatum war der 7. Juli 1947, um 19 Uhr. Auf der Rückseite ist ein Stempel von Langenthai mit Datum vom 8. Juli 1947, 14 Uhr abgeschlagen. Da die Nachnahme nicht vor Ort eingezogen werden
konnte, ist am linken oberen Rand der Karte mit Bleistift ein Vermerk angebracht "Frist bis 15.7."

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Über den Adressaten der Karte, Herr Dr. Flück, wissen wir nichts Genaueres. Ob er sich für eine Pfadiabteilung in Langenthai engagierte und ob es sich beim Betrag vielleicht um die jährlichen Beiträge der Abteilung an den Pfadibund handelte? Dies muss vorerst unbeantwortet bleiben. Vielleicht liesse sich in einem Archiv etwas dazu herausfinden.

Interessant ist auch die Frankatur der Karte. Sie ist für die Nachnahme mit 90 Rappen portogerecht. Doch warum wurde durch den Schweizerischen Pfadfinderbund eine solche bunte Mischung von Bnefmarken verwendet und dazu noch eine Marke mit Zuschlag, wo doch die Pfadi selbst auf Spenden angewiesen ist? Den Philatelisten freuts natürlich, insbesondere auch weil es sich um eine Bedarfs-Frankatur handelt und nicht um eine Anfertigung für Briefmarkensammler. Der Katalogwert der vier Briefmarken beträgt zusammen rund 15 Franken (Preise auf Brief).

In seiner Art ist dieser Beleg sicher ein Unikat und ist ein gutes Beispiel, dass interessante Sammlerstücke nicht teuer sein müssen.